BGV A3
1. BGV A3 Prüfung
Die Geräteprüfung und Anlagenprüfung ist für Gewerbliche Kunden pflicht und muß in
Regelmäßigen Abständen wiederholt werden.
Die Einhaltung dieser Vorschriften wird zudem vom TÜV, Gewerbeaufsichtsamt oder
Berufsgenossenschaft in Abständen kontrolliert.
(Es kann in Ausnahmefällen mit Terminsetzung zur Einhaltung dieser Prüfung
gefordert werden)
Warum dieser Aufwand sein muß.
Aus der Erfahrung von uns und bei einvielzahl deren Kunden, wo wie bereits aktiv
diese BGV A3 Prüfung machen, können auch bei scheinbar intakten Geräten defekte
vorhanden sein.
Diese Fehler können oft unscheinbar anfangen und sich nicht nur durch defekte
Anschlußleitungen erkennbar machen.
2. BGV A3 Prüfintervalle
Die BGV A3 Prüfung ist in verschiedene Prüfintervalle unterteilt, wobei auch die Geräte
in ortsfeste und ortsveränderliche Geräte unterteilt ist.
Auf der Tabelle ist zum einen erkennbar, wann welche Geräte geprüft werden und zum
anderen welche Anforderungen an den Prüfer gestellt werden, hinsichtlich seiner
Ausbildung
(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel
auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden.
Vor der ersten Inbetriebnahme und nach einer Änderung oder Instandsetzung vor der
1. Wiederinbetriebnahmeurch eine Elektrofachkraft oder unter Leitungund Aufsicht
einer Elektrofachkraft.
2. in bestimmten Zeitabständen.
Die Fristen sind so zu bemessen, dass entstehende Mängel, mit denen gerechnet werden
muß, rechtzeitig festgestellt werden.
(2) Bei der Prüfung sind die sich hierauf beziehenden elektrotechnischen Regeln zu beachten.
(3) Auf Verlangen der Berufsgenossenschaft ist ein Prüfbuch mit bestimmten Eintragen zu
führen.
Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel sind solche, die während des Betriebes bewegt
werden oder die leicht von einem Platz zum anderen gebracht werden können, während
sie an den Versorgungsstromkreis angeschlossen sind (sieh auch die Abschnitte 2.7.4 und
2.7.5 DIN VDE 0100 Teil 200 )
Ortsfeste elektrische Betriebsmittel sind fest angebrachte BBetriebsmittel oder Betriebsmittel,
die keine Tragevorrichtung haben und deren Masse so groß ist, dass sie nicht leicht bewegt
werden können. Dazu gehören auch elektrische Betriebsmittel, die vorübergehend fest ange-
bracht sind und über bewegliche Anschlußleitungen betrieben werden. ( siehe auch Abschnitte
2.7.6 und 2.7.7 DIN VDE 0100 Teil 200 )
Stationäre Anlagen sind solche, die mit ihrer Umgebung fest verbunden sind, z.B. Installationen
in Gebäuden, Baustellenwagen, Containern und auf Fahrzeugen.
Nichtstationäre Anlagen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie entsprechend ihrem
bestimmungsgemäßen Gebrauch nach dem Einsatz wieder abgebaut (zerlegt) und am neuen
Einsatzort wieder aufgebaut (zusammengeschaltet) werden. Hierzu gehören z.B. Anlagen auf
Bau- und Montagestellen, fliegende Bauten.
Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen obliegt einer Elektrofachkraft.
Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel
Für ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel sind die Forderungen hinsichtlich Prüffrist und Prüfer erfüllt, wenn die in Tabelle 1A genannten Festlegungen eingehalten werden.
Tabelle 1A: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel
Anlage/Betriebsmittel
Prüffrist
Art der Prüfung
Prüfer
Elektrische Anlagen und ortsfeste Betriebsmittel
4 Jahre
auf ordnungs-
gemäßen Zustand
Elektrofachkraft
Elektrische Anlagen und ortsfeste elektrische Betriebsmittel in „Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art”
(DIN VDE 0100 Gruppe 700)
1 Jahr
auf ordnungs-
gemäßen Zustand
Elektrofachkraft
Schutzmaßnahmen mit Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in nichtstationären Anlagen
1 Monat
auf Wirksamkeit
Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person bei Verwendung geeigneter Mess-und Prüfgeräte
Fehlerstrom-, Differenzstrom und Fehlerspannungs-Schutzschalter
– in stationären Anlagen
– in nichtstationären Anlagen
6 Monate
arbeitstäglich
auf einwandfreie Funktion durch Betätigen der Prüfeinrichtung
Benutzer
Die Forderungen sind für ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel z.B. auch erfüllt, wenn diese von einer Elektrofachkraft ständig überwacht werden.
Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel gelten als ständig überwacht, wenn sie kontinuierlich
–
von Elektrofachkräften instandgehalten
und
–
durch messtechnische Maßnahmen im Rahmen des Betreibens (z.B. Überwachen des Isolationswiderstandes) geprüft
werden.
Die ständige Überwachung als Ersatz für die Wiederholungsprüfung gilt nicht für die elektrischen Betriebsmittel der Tabellen 1B und 1C.
Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel
Tabelle 1B enthält Richtwerte für Prüffristen. Als Maß, ob die Prüffristen ausreichend bemessen werden, gilt die bei den Prüfungen in bestimmten Betriebsbereichen festgestellte Quote von Betriebsmitteln, die Abweichungen von den Grenzwerten aufweisen (Fehlerquote). Beträgt die Fehlerquote höchstens 2 %, kann die Prüffrist als ausreichend angesehen werden.
Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel darf auch eine elektrotechnisch unterwiesene Person übernehmen, wenn geeignete Mess- und Prüfgeräte verwendet werden.
Tabelle 1B: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel
Anlage/Betriebsmittel
Prüffrist
Richt- und Maximal-Werte
Art der Prüfung
Prüfer
Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel (soweit benutzt)
Verlängerungs- und Geräteanschluss-
leitungen mit Steckvorrichtungen
Anschlussleitungen mit Stecker
bewegliche Leitungen mit Stecker und Festanschluss
Richtwert 6 Monate, auf Baustellen 3 Monate*). Wird bei den Prüfungen eine Fehlerquote < 2 % erreicht, kann die Prüffrist entsprechend verlängert werden.
Maximalwerte:
Auf Baustellen, in Fertigungsstätten und Werkstätten oder unter ähnlichen Bedingungen ein Jahr,
in Büros oder unter ähnlichen Bedingungen zwei Jahre.
auf ordnungs-
gemäßen
Zustand
Elektrofachkraft, bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte auch elektrotechnisch unterwiesene Person
Zu Punkt 4. Text einfügen.
Die Folgen des Elektrounfalls sind abhängig von der Empfindlichkeit der einzelnen Gewebe.
Elektrischer Strom geht bevorzugt den Weg des geringsten Widerstandes. Somit spielen die unterschiedlichen Widerstände der einzelnen Gewebe im menschlichen Körper eine entscheidende Rolle. Den niedrigsten Widerstand weist das Nervengewebe auf. In aufsteigender Reihenfolge folgen Arterien, Muskeln, Haut, Sehnen, Fettgewebe und Knochen.Dementsprechend ist bei Gleichstrom und niederfrequenten Strömen die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung des Nervengewebes am größten, gefolgt von den Arterien, Muskeln usw.
Die Symptome sind:
Brandverletzungen an den Ein- und Austrittstellen des Stroms
Lähmung der Muskulatur der Extremitäten und des Herzens durch den Stromfluss
Gasbildung im Blut durch die Elektrolyse des Blutes
Knochenbrüche durch ein schlagartiges Verkrampfen der Muskeln
Verletzungen durch Folgeunfälle (beispielsweise bei einem durch einen elektrischen Schlag herbeigeführten Sturz)
In Deutschland sterben jährlich etwa 200 Personen an den Folgen von Elektrounfällen, wobei 20 % durch Hoch- und 80 % durch Niederspannung verursacht werden. Etwa 30 % der Hoch- und 3 % der Niederspannungsunfälle führen zum Tod.
Das Institut zur Erforschung elektrischer Unfälle (IEU) bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BGETEM) in Köln sammelt seit Jahrzehnten statistische Daten zu Elektrounfällen in Deutschland, die aufgrund der großen Datenmengen auch Aussagen über die Todeshäufigkeit zulassen. In der folgenden Tabelle sind Unfalldaten über einen unspezifizierten Zeitbereich von mehreren Jahrzehnten zusammengefasst. Die Daten umfassen nur Stromunfälle im Niederspannungsbereich von 130 Volt bis 400 Volt mit 50 Hertz Wechselspannung, bei denen von einer minimalen Durchströmungsdauer von 300 Millisekunden ausgegangen werden kann.
Stromweg
Unfälle gesamt
davon tödlich
rel. Verteilung
(insgesamt)
rel. Verteilung
(tödlich)
Letalität
Hand-Hand
2891
82
77,3 %
48,5 %
2,84 %
Hand-Fuß
349
19
9,2 %
11,2 %
5,44 %
Hand-Füße, Hände-Fuß
294
18
7,7 %
10,7 %
6,12 %
Hände-Füße
106
20
2,8 %
11,8 %
18,67 %
Verkürzte Stromwege Oberkörper
(wie Hand-Brust, oder Brust-Rücken)
108
30
3,0 %
17,8 %
27,78 %
Insgesamt
3748
169
100 %
100 %
4,51 %
Aus Tierversuchen mit Schweinen wurden von einer Forschergruppe um J. Jacobson Wahrscheinlichkeiten des Eintretens von Herzkammerflimmern ermittelt. Ziel war die Ermittlung von Vergleichsfaktoren, um die gemessen Daten auf den Menschen übertragen zu können. Folgende Versuchsbedingungen bestanden:
Wechselstrom mit 50 Hertz
Einwirkdauer 75 % der Herzpuls-Periodendauer
Längsdurchströmung (rechtes Ohr zur linken Kniefalte)
Körpermasse der Schweine 15 kg bis 25 kg
Flimmerwahrscheinlichkeit
1 Prozent
5 Prozent
50 Prozent
95 Prozent
Strom-Effektivwert in A
0,63
0,79
1,50
2,80
Zur Übertragung dieser Stromwerte auf die Verhältnisse beim Menschen (rechter Arm zum linken Fuß) wurde ein Korrekturfaktor von 2,8 ermittelt. Das heißt, die Effektivwerte für den Strom in der Tabelle müssen mit 2,8 multipliziert werden. Konservativ (mit einem Sicherheitsfaktor) wird dieser Korrekturfaktor nur mit 1,5 angenommen.
Literatur
Gottfried Biegelmeier: Wirkungen des elektrischen Stroms auf Menschen und Nutztiere. Lehrbuch der Elektropathologie. VDE-Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-8007-1452-3.
DIN[5] IEC[6]/TS 60479-1 (VDE[7] 0140-479-1):2007-05 Wirkungen des elektrischen Stromes auf Menschen und Nutztiere -Teil 1: Allgemeine Aspekte (IEC/TS 60479-1: 2005 + Corrigendum Oktober 2006). VDE-Verlag, Berlin.
DIN EN 61140 (VDE 0140-1):2007-03 Schutz gegen elektrischen Schlag – Gemeinsame Anforderungen für Anlagen und Betriebsmittel (IEC 61140: 2001 + A1: 2004, modifiziert); Deutsche Fassung EN 61140: 2002 + A1: 2006. VDE-Verlag, Berlin.
DIN VDE 0100[8]-410 (VDE 0100-410):2007-06 Errichten von Niederspannungsanlagen -Teil 4-41: Schutzmaßnahmen -Schutz gegen elektrischen Schlag (IEC 60364-4-41:2005, modifiziert); Deutsche Übernahme HD 60364-4-41: 2007. VDE-Verlag, Berlin.
Werner Hörmann, Bernd Schröder: Schutz gegen elektrischen Schlag in Niederspannungsanlagen – Kommentar der DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):2007-06. VDE-Schriftenreihe Band 140, VDE-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-8007-3190-9
Ihr nutzen der BGV A3 Prüfung :
Durch eine ständige Überprüfung werden defekte Geräte schneller erkannt, bevor z.B. Lebensgefahr davon ausgehen kann oder defekte Geräte noch im Einsatz sind, die dann im Produktionsbetrieb zu Verzögerungen führen und somit Kosten verursachen.